Ein normales Leben ist in Libyen seit 2011 wegen der schwierigen Sicherheitslage fast unmöglich. Die Zivilgesellschaft hat sich gespalten. Repressionen gegen abweichende Meinungen gibt es genauso wie Benachteiligung von nicht-arabischen Stämmen im Süden des Landes wie den Tuareg und Tebu.
Seit dem Sturz von Diktator Gaddafi 2011 ist Libyen weitgehend ohne staatliche Autorität. Zahlreiche Gruppierungen ringen um die Macht. Die seit Dezember 2015 amtierende Einheitsregierung hat selbst in der Hauptstadt nur begrenzt Einfluss.
Wir Tuareg gelten außerhalb des Gebietes im Süden als Flüchtlinge. Damit sind wir täglich Diskriminierungen, körperlichen Angriffen bis hin zum Mord ausgesetzt. Ein Land ohne Einheit, ohne Regierung bietet keinen Schutz.
Die libysche Geschichte kurz zusammengefasst:
Wer mehr über die Situation in meinem Land erfahren möchte, schaut sich hier um:
Hisham Matar hat schon 2011, als Libyen im Laufe des arabischen Frühlings wieder in den Fokus der Weltöffentlichkeit trat, darüber geschrieben, welche unmenschlichen Bedingungen damals herrschten:
bazonline.ch/ausland/die-arabische-revolution/Die-Hoelle-im-libyschen-Gefaengnis/story/29391521?dossier_id=852
Im Februar 2020 heißt es in den deutschen Nachrichten:https://www.tagesschau.de/investigativ/panorama/fluechtlingslager-libyen-105.html
Zur aktuellen Situation in den Flüchtlingslagern: http://www.spiegel.de/politik/ausland/libyen-studie-belegt-folter-und-vergewaltigung-von-fluechtlingen-a-1259372.html
Der Jahresbericht von Amnesty International:
www.amnesty.de/jahresbericht/2018/libyen
info.arte.tv/de/libyen
Ein gelungener Beitrag der Bundeszentrale für politische Bildung:
www.bpb.de/internationales/weltweit/innerstaatliche-konflikte/54649/libyen
Immer wieder werde ich gefragt, warum ich mein Land verlassen habe. Vielleicht hilft das beim Verstehen:
www.amnesty.de/jahresbericht/2015/libyen
Im Sommer 2018 hatte Libyen das Kommando für die Rettungseinsätze im zentralen Mittelmeer von Italien übernommen. Jetzt hat das Auswärtige Amt auf eine Kleine Anfrage reagiert. Die Antwort lässt darauf schließen, dass leider auch in Deutschland die Politik die Augen abwendet:
www.andrej-hunko.de/start/download/dokumente/1311-anschluss-der-sogenannten-libyschen-kuestenwache-an-eu-informationssysteme/file
Vor meiner Flucht ins Ungewisse habe ich in Tripolis gelebt. Aber auch dort regiert, wie im ganzen Land das Chaos:
www.taz.de/Archiv-Suche/!5556439
Die politischen Interessen aller beteiligten Länder sind verschieden, sicherlich. Aber es gibt Realitäten, die nicht zu leugnen sind:
netzpolitik.org/2017/auswaertiges-amt-bericht-zu-kz-aehnlichen-zustaenden-in-libyschen-lagern-bleibt-geheim/